Blaulicht aus dem 3D-Drucker
Die Scheurer Swiss nutzt 3D-Druck zur Herstellung von Blaulicht-Attrappen für den Umbau eines ehemaligen Schweizer Feuerwehrautos in ein originalgetreues Event-Fahrzeug.
Die Spezialistin auf dem Gebiet der Produktentwicklung mit modernsten Faserverbund- und Leichtbautechnologien, Scheurer Swiss GmbH, wurde jüngst mit der additiven Fertigung von drei Blaulicht-Attrappen beauftragt. Diese werden für den Umbau von einem einst als Betriebsfeuerwehr genutzten Löschfahrzeug des bekannten Schweizer Motorwagenfabrikants „General Dynamics European Land Systems – Mowag GmbH“ in einen originellen Oldtimer-Eventbus genutzt. Die aus stark UV-Licht- und wetterbeständigem Kunststoff hergestellten Blaulicht-Verkleidungen dienen dem originalen Schweizer Feuerwehrwagen aus dem Baujahr 1987 als Ersatz für die ursprünglich funktionstüchtigen Blaulichter, da deren Betrieb, im Rahmen der zivilen Nutzung des Fahrzeugs, nicht erlaubt sind.
Vom Feuerwehrauto zum Oldtimer dank additiver Fertigung
Bei der auch als 3D-Druck bezeichneten modernen Leichtbautechnologie wird ein digitales Modell durch schichtweises Hinzufügen von Material in ein physisches, dreidimensionales Bauteil verwandelt. Eine Besonderheit der additiven Fertigung besteht darin, dass die Herstellung der Gegenstände werkzeuglos und ohne aufwändige Formen, direkt auf der Grundlage von 3D-Computerdaten erfolgt, sogenanntes Rapid Product Development. Dies erhöht gegenüber herkömmlichen Fertigungsverfahren die Flexibilität – insbesondere Bauteile mit hohem Individualisierungsgrad lassen sich zeitnah und kosteneffizient mit der nötigen Stabilität und Funktionalität herstellen.
«Für die Herstellung der Feuerwehr-Blaulichtattrappen haben wir ganz bewusst den 3D-Druck gewählt. Er erlaubt uns, unterschiedlichste stabile und resistente Bauteile und Unikate wie diese, auf der Basis eines Computermodells flexibel, schnell und mit möglichst geringem Materialverbrauch kosteneffizient zu erzeugen. », so der Leichtbauexperte und Inhaber der Scheurer Swiss, Dominik Scheurer, und führt weiter aus: «Manchmal, wie in diesem Fall, reicht sogar eine einfache Handskizze des Kunden als Input für die anschliessend computergestützte 3D-Konstruktion der massgeschneiderten Bauteile. »
Kunststoffe als Material für den 3D-Druck
Auf ein- und demselben 3D-Drucker lassen sich mit verschiedenen additiven Fertigungsverfahren unterschiedliche Werkstoffe verarbeiten, zum Beispiel Nylon oder karbonverstärkte Kunststoffe. Im Falle der Blaulicht-Verkleidungen des originalen Mowag-Feuerwehrwagens, der zum Eventbus umfunktioniert werden sollte, entschied sich Scheurer für den sehr wetterbeständigen ASA-Kunststoff. Der Ingenieur betont: «Aufgrund seiner hohen UV- und Witterungsbeständigkeit eignet sich dieser Kunststoff hervorragend für Endprodukte, die im Aussenbereich eingesetzt werden. »
3D-gedruckte Bauteile aus diesen und anderen, auch faserverbundverstärkten Materialien lassen sich ausserdem hervorragend weiterverarbeiten. So wurden die neuen Blaulichter des Mowag B300 nach dem Druck bei einem Karosseriebetrieb im klassischen Lackierverfahren weiterbearbeitet. Zuerst wurden die Verkleidungen gefüllert, dann auf Wasserbasis lackiert. Der Füller gleicht allfällige Unebenheiten aus und dient gleichzeitig als Korrosionsschutz. Er stellt ausserdem eine optimale Haftung für die anschliessende Lackschicht dar. «In diesem Fall entschied sich unser Kunde für eine Lackierung in Ultramarinblau, um den originalen Blaulichtern möglichst nah zu kommen.», teilt Scheurer mit.
3D-Druck: Die Zukunft der Produktionstechnik
Der Leichtbauexperte ist sich sicher: «Die additive Fertigung gehört aktuell zu den modernsten Leichtbautechnologien und prägt die Zukunft der fertigenden Industrie wie kaum ein anderes Verfahren. Die Intention ist klar, noch mehr Flexibilität, Kreativität und Kosteneffizienz in der Produktentwicklung. »
Dank ihren Wurzeln im Formel 1-Motorsport bringt die Scheurer Swiss über dreissig Jahre Erfahrung auf dem Gebiet des Leichtbaus mit und bietet schweizweit als einzige Anbieterin den Komplettservice: Von der Beratung, über das Design und Engineering bis hin zur Produktion – alles aus einer Hand. Wir beraten Sie gerne!